Seit einigen Monaten bekommen Besitzer von Euro-5-Dieseln, u.a. der Marken BMW, Mercedes, Volvo und VW, Angebote für eine Nachrüstung mit SCR-Katalysator. Damit sollen Fahrverbote „vollständig vermieden werden“. Volkswagen und Daimler zahlen für die Umrüstung Zuschüsse von bis zu 3.000 Euro – allerdings nur in Städten mit zu hohen NOx-Werten, in denen Fahrverbote drohen. BMW und Volvo weigern sich bislang. Da die Kosten für die Umrüstung deutlich über 3.000 Euro liegen, müssen auch die Dieselbesitzer, die einen Zuschuss erhalten, noch ein paar hundert Euro drauflegen. Bei einem Mercedes GLK 220 CDI werden beispielsweise noch 1.250 Euro fällig.
Viele Autofahrer sind irritiert: Macht der nachträgliche Einbau von SCR-Katalysatoren die Fahrzeuge wirklich sauberer? Und weshalb sollen nur Euro-5-Diesel damit ausgestattet werden – wo es doch zahlreiche Euro-6-Autos gibt, deren Stickoxid (NOx)-Emissionen deutlich über den zulässigen Grenzwerten liegen? Die Autohersteller haben Hardware-Nachrüstungen lange verweigert; bedeutet der plötzliche Meinungswandel, dass Software-Updates doch nichts bringen? Und weshalb übernehmen die Autobauer die Kosten für die Nachrüstungen nicht vollständig? Schließlich haben sie zu verantworten, dass die Diesel die Grenzwerte nur auf dem Prüfstand, nicht aber auf der Straße einhalten.
Tatsächlich sind die Hardware-Nachrüstungen für Euro-5-Diesel Teil des 2018 von der Bundesregierung verabschiedeten „Konzepts für saubere Luft und die Sicherung der individuellen Mobilität in unseren Städten“. Dieses sieht Fahrverbote für Euro-4- und Euro-5-Diesel vor – es sei denn die Fahrzeuge stoßen im Realbetrieb dauerhaft weniger als 270 mg NOx pro Kilometer aus – und das nicht nur in einem engen „Thermofenster“, sondern unter den in Mitteleuropa üblichen Wetterbedingungen.
Mit den von den Autokonzernen angepriesenen Software-Updates lassen sich diese Grenzwerte nicht einhalten. Im Gegenteil: In manchen Fällen steigt der Stickstoff-Ausstoß nach dem Update sogar noch weiter an, wie ein Beitrag des ZDF-Magazins „Frontal 21“ zeigt.
Jetzt sollen es also doch Hardware-Nachrüstungen richten. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erteilt seit Mitte 2019 Betriebserlaubnisse für SCR-Systeme. In Kooperation mit dem baden-württembergischen Verkehrsministerium hat der ADAC vier Nachrüst-Kats getestet. Das Ergebnis: Die NOx-Emissionen von Euro-5-Dieseln können damit um mindestens 50 Prozent reduziert werden – wenngleich mit Ausreißern bei niedrigen Temperaturen.
Dr. Marco Rogert
Rechtsanwalt / Wirtschaftsjurist
E-Mail: office@ru-law.de
Telefon: +49 (0) 2234/219480
Wenn Sie ein Angebot zur Nachrüstung ihres Fahrzeugs erhalten, sind Sie nicht verpflichtet, das Update durchführen zu lassen. Bevor Sie sich entscheiden, gilt es zunächst abzuwägen, ob sich die SCR-Nachrüstung bei Ihrem Fahrzeug überhaupt lohnt. Dabei kommt es auf das Alter Ihres Diesels an, auf den möglichen Wertzuwachs sowie auf eventuell drohende Fahrverbote. Insbesondere, wenn der Hersteller keinen Kostenzuschuss gewährt, kann die Rückabwicklung des Autokaufs gegen Schadenersatz für Sie die bessere Alternative sein. Oder möchten Sie Ihren Wagen behalten, aber das Update vollständig vom Hersteller bezahlen lassen?
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